Ast Lorber von Störchen

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Die Adelsfamilie Lorber von Störchen

Verknüpfung

Dieser "goldene Ast" entstand aus der fränkisch-städtischen Linie der Familie durch die am 1. September 1571 zu Speyer von Kaiser Maximilian II. gewährte Erhebung der fünf damals lebenden Söhne des Pankraz Lorber (1508-1567) in den Adelsstand.

Stammvater

Der Grundstein für den Aufstieg der Familie wurde bereits durch Clas Lorber (um 1370-1446) gelegt, der als fürstbischöflicher Küchenmeister, Vogt der Giechburg, Bürgermeister und Ratsherr diente. Es gelang ihm in dieser Zeit ein Vermögen an Grundbesitz aufzubauen, das es seinen Nachfahren ermöglichte durchgehend in städtischen und fürstbischöflichen führenden Ämtern genug Ansehen zu erwerben um den Adelsstand zu erlangen. Dabei trugen sicherlich zwei weitere Säulen zum Erfolg bei, die sich über Generationen durchziehen: Einerseits die juristische Bildung (die ihnen Ämter wie am Landgericht, als Schöffen und Bürgermeister, Notar und gar als Kanzler und Professoren eröffnete) - andererseits kluge Heiraten mit anderen angesehenen und wohlhabenden Familien wie den Haller, Böttinger, Bauer von Heppenstein oder Kreß von Kressenstein.

Als direkte Stammväter des geadelten Zweiges dürfen schließlich sein Urenkel Pankraz (1508-1567) und dessen fünf Söhne Jobst (1533-1581), Caspar (1537-1578), Eustachius (1542-1571), Pankraz (1544-1587) und Erasmus (1546-1576) gelten.

Werdegang

Der Adelstitel ermöglichte es auch den folgenden Generationen führende Ämter im Hochstift Bamberg zu bekleiden. Zudem eröffnete er auch eine Fortsetzung der klugen Heiratspolitik zur Vermehrung des Ansehens und Vermögens durch Eheschließungen in andere niederadelige Kreise. Die Familie nannte sich nach ihrem Haus unter den Störchen (Dominikanerstraße 4) bisweilen auch "Lorber von Störchen" - wohl auch, um sich vom gleichzeitig in der Stadt lebenden bürgerlichen weitläufigen Verwandten zu unterscheiden.

Es gelang der Familie die Gegenreformation und trotz Plünderungen und Niedergang des Kupferhandelshofs den Dreißigjährigen Krieg und die Hexenverfolgung nicht nur zu überstehen, sondern allmählich sogar weiter aufzusteigen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde aus der Ratsfamilie vermehrt eine rechtsgelehrte Amtsfamilie in fürstbischöflichen Diensten. Ihren Höhepunkt erlebte diese Entwicklung durch Ignaz Christoph von Lorber (1725-1797), der als Jurist weit über die Grenzen des Hochstifts Ansehen genoss und in Ämter aufstieg, die heute mit einem Ministerium vergleichbar sind.

Mit dem Ende des selbständigen Hochstifts Bamberg durch die Übernahme durch das Königreich Baiern 1802 endete auch die hervorgehobene Stellung der Familie. Mit dem königlich-bayrischen Rittmeister Ignaz Nepomuk von Lorber (1788-1857) endete die Linie im Mannesstamm. Seine einzige Tochter Marie starb als verheiratete Freifrau von zu Rhein als letzte Nachfahrin des Geschlechts 1920 in Füssen.

Insgesamt darf man feststellen, dass es keine Bamberger Familie gibt, die sich so lange und kontinuierlich in der Führungsebene der Stadt und des Hochstifts halten konnte. Sie begleitete die Geschicke der Stadt über 400 Jahre und 12 Generationen. Nach ihr ist in Bamberg, am Fuß des einstigen Lorberhofs, die "Lorbersgasse" benannt.

Herausragende Biografien

  • Dr. Jobst von Lorber (1533–1581), fürstbischöflicher Kanzler, Landgerichtsassessor, kaiserlicher Notar, beantragte 1570 gemeinsam mit seinem Bruder Pankraz am Rande des Reichstages zu Speyer die Erhebung seiner Familie in den Adelsstand;
  • Pankraz von Lorber (1544–1587), Diener von Erzherzog Karl von Österreich (Sohn von Kaiser Ferdinand I.), verstarb in Wien;
  • Hans Caspar von Lorber (1560–1626), Rat über 42 Amtsperioden, darunter 8-mal Unterbürgermeister und 1-mal Oberbürgermeister, überlebte die Hexenverfolgung im Gegensatz zu zwei Dritteln der anderen Räte;
  • Michael von Lorber (1569–1620), stiftete ein Namenbuch der Familie, musste Bamberg verlassen und nach Zeil bzw. Schweinfurt auswandern, nachdem er das evangelische Bekenntnis angenommen hatte;
  • Johann Pankraz von Lorber (1587 – um 1644), Hauptmann im Hatzfeldschen Regiment während des Dreißigjährigen Krieges;
  • Jacob Wilhelm von Lorber (1591–1618), Chorherr von St. Stephan, wurde bei einer Hochzeit vom Organisten von St. Martin durch zwei Stiche getötet;
  • Hans Adam von Lorber (1600–1666), Sohn von Michael, Bürgermeister von Königsberg in Bayern;
  • Daniel von Lorber (1647–1703), Sohn von Hans Adam, nahm wieder den katholischen Glauben an und diente erneut den Bamberger Fürstbischöfen als Gerichtsassessor und Pfleger;
  • Johann Ignaz Christoph von Lorber (1725–1797), bereits mit 24 Jahren Professor der Rechtswissenschaften, Verfasste mehrere wissenschaftliche Schriften, Grabmal an der Außenmauer der Oberen Pfarrkirche erhalten;
  • Franz Eberhard Christoph Joseph von Lorber (1755–1812), bis zur Säkularisation Bambergischer Hof- und Regierungsrat, mit Übergang zum Königreich Baiern früh pensioniert;
  • Ignaz Nepomuck von Lorber (1788–1857) – Königlich-Bayerischer Rittmeister, letzter männlicher Erbe des Geschlechtes;
  • Marie von zu Rhein, geborene von Lorber (1838–1920), letzte Nachkommin des Geschlechts.
Stammtafel der Lorber von Störchen

Heutige Verbreitung

Nach aktueller Kenntnis ist dieser Teil unserer Familie 1920 ausgestorben.

Der Artikel im Familienmagazin Laurus

Dieser Zweig wurde 2014 auch im Familienmagazin "Laurus" behandelt. Der entsprechende Artikel kann hier heruntergeladen werden (PDF in deutscher Sprache).

Wundern Sie sich nicht über Abweichungen zum oben stehenden Text. Der Artikel gibt den Forschungsstand von 2014 wieder. Der Text auf der Homepage ist dagegen auf dem aktuellen Stand der Familienforschung.
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Quellen:

Unter anderem ...
  • Kleine Familienchronik des Michael von Lorber, begonnen 1596, Staatsarchiv Bamberg G 35.2 Nr. 360
  • Abschriften aus der Großen Familienchronik des Michael von Lorber, begonnen 1613 bis 1703, Familienbesitz von Ludwig Lorbeer in Wien
  • Diverse Besitzurkunden und Kirchenbücher in Archiven in Bamberg

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